Studie zur Elektrizität in Europa und der Schweiz: Produzenten investieren weiterhin in neue Kapazitäten bei sinkendem Verbrauch und steigenden CO2-Emissionspreisen
Die Unternehmensberatung Colombus Consulting hat die Ergebnisse der sechsten Ausgabe ihrer Studie über die finanzielle Gesundheit der europäischen und schweizerischen Stromerzeuger veröffentlicht, nachdem der Preis für eine Tonne CO2 Ende September 2021 einen historischen Höchststand von 65 Euro erreicht hatte.
- Trotz des Rückgangs des Stromverbrauchs (-4,4 % in Europa und -2,6 % in der Schweiz) von 2019 bis 2020 erhöhen die Stromerzeuger weiterhin ihre Produktionskapazitäten (+1,5 %), um die Schliessung älterer kohlenstoffintensiver Anlagen zu kompensieren.
- Der Anstieg der CO2-Preise wird sich auf die Energieerzeuger auswirken und emissionsarme Stromerzeuger im Vergleich zu ihren Konkurrenten, wie z. B. den schweizerischen oder französischen Erzeugern, belohnen.
- Der Anteil des aus erneuerbaren Quellen erzeugten Stroms (38 %) übersteigt im Jahr 2020 erstmals den Anteil der fossilen Brennstoffe (37 %).
- Trotz ihres stark dekarbonisierten Energiemix (96 % des Stromverbrauchs) importiert die Schweiz weiterhin einen Teil ihres kohlenstoffhaltigen Stroms aus Europa und gefährdet damit ihre Energieunabhängigkeit.
- Durch die Umstellung des Energiemix auf erneuerbare Energien und den schrittweisen Ausstieg aus der Kohle sind die CO2-Emissionen innerhalb von fünf Jahren um fast 10 % zurückgegangen (Europa und Schweiz). Dieser Rückgang beschleunigte sich im Jahr 2020 mit der Gesundheitskrise.